Die effizienteste und effektivste Methode, Informationen an und innerhalb eines Entwicklungsteams zu übermitteln, ist im Gespräch von Angesicht zu Angesicht.
In der Softwareentwicklung haben sich in klassischen Projektstrukturen verschiedene Formen der indirekten Kommunikation etabliert. Insbesondere werden dort Anforderungen ausführlich in Dokumenten beschrieben und vom Fachbereich an die Entwickler kommuniziert. Auch unter Entwicklern wird sehr viel mit E-Mail und Ticketsystemen gearbeitet, wenn darum geht, technische Details abzustimmen.
Das agile Prinzip, das die direkte Kommunikation propagiert, kann gewissermaßen als Rückbesinnung auf das direkte Gespräch verstanden werden. Durch den übermäßigen Gebrauch indirekter Kommunikation kommt es unbestreitbar zu Reibungsverlusten, die sich mit diesem Prinzip vermindern lassen.
Natürlich gibt es aber auch in agilen Projekten Situationen, in denen eine Notiz oder eine E-Mail sinnvoller sein kann als ein Gespräch, beispielsweise wenn es um die Nachvollziehbarkeit einer Entscheidung geht.
Das Prinzip der direkten Kommunikation ist eng verzahnt mit dem Prinzip Selbstorganisierte Teams. Damit der Teamgeist entstehen kann, der für ein selbstorganisiertes Team unverzichtbar ist, ist eine direkte Kommunikation unerlässlich. Eine der agilen Techniken, die mit beiden Prinzipien eng zusammenhängt, ist die der Daily Stand-up Meetings.
In vielen Unternehmen ist das Prinzip der direkten Kommunikation schwer umzusetzen, vor allem dann, wenn das Team über verschiedene Standorte verteilt ist. Allerdings lässt sich dies mit Chat-Tools einigermaßen kompensieren. In einigen Unternehmen funktioniert es sehr gut, in manchen scheitert es aber auch an der Unternehmenskultur. Spätestens wenn noch unterschiedliche Zeitzonen dazu kommen, ist eine regelmäßige direkte Kommunikation kaum mehr realisierbar. Gleiches gilt dann auch für die Selbstorganisation des Teams.