Ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gutes technisches Design fördert Agilität.
Nicht jedes Produkt ist gleichermaßen für eine agile Herangehensweise geeignet. Eine Eignungsvoraussetzung ist, dass die Anpassung auf veränderte Anforderungen und Umstände mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Doch auch bei Produkten, die ihrer Natur nach für die agile Entwicklung geeignet sind (allen voran Software), sollte man darauf achten, dass die agile Entwicklung nicht durch äußere Faktoren unmöglich gemacht oder wesentlich erschwert wird. Bei Software sollte in diesem Zusammenhang auf das Design und den Einsatz geeigneter Werkzeuge in der Entwicklung geachtet werden. Beides muss eine leichte Änderbarkeit unterstützen.
Beispiele: Im Design wird Agilität beispielsweise durch die Verwendung sogenannter Architekturmuster gefördert. Dabei handelt es sich um erprobte Lösungsmuster für bestimmte Aufgabentypen. Eine Problematik liegt darin, dass eine Software mit schlechtem Design genauso gut laufen kann und eventuell sogar zu geringeren Kosten erstellbar ist. Aus wirtschaftlicher Sicht kann dies wünschenswert sein, allerdings häuft man dabei sogenannte „technische Schulden“ an. Das schlechte Design geht zu Lasten der Erweiterbarkeit bzw. möglicher Agilität. Häufig ist dies ein Punkt, der dem Management von Seiten der Entwicklung nur mühsam zu vermitteln ist.
Bei den Entwicklungswerkzeugen ist es für die Agilität beispielsweise unabdingbar, mit automatisierten Tests zu arbeiten. Nur dadurch lässt sich nach Erweiterungen der Software schnell prüfen, ob auch alle bisher vorhandenen Funktionen erhalten geblieben sind.
Die Übertragung dieses Prinzips auf Projekte außerhalb der Softwareentwicklung ist wesentlich für die agile Produktentwicklung. Dabei muss geprüft werden, inwiefern alle technischen und organisatorischen Möglichkeiten genutzt werden, damit Erweiterungen an dem Produkt zu realistischen Kosten möglich sind.